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b.o.f.h.
 
  bastard operator from hell  


Der PJ erzielt hervorragende Resultate beim wichtigen ´Wie wird man ein richtiger Bastard Operator´-Test ...

"Ich glaube, sie wissen nicht, mit wem sie es zu tun haben!"
 
Der PJ denkt kurz nach. "Hmm ... Carter, Rechnungsprüfer. Zimmer 402, Durchwahl 6473, Geburtstag: 22. Juni 1963. Verheiratet, ein Kind - nicht das eigene. Apfelsafttrinker. Ein roter Volvo mit einem kaputten Rücklicht. Hobby: Sammeln von Bierdeckeln. Das Passwort ist ... ähmmmm."
 
"Etwas mit Fisch", helfe ich ihm.
 
"Treibnetz." ruft der PJ.
 
"Ausgezeichnet." antworte ich und wende mich unserem Besucher zu. "Und jetzt noch eine Sportfrage, bitte."
 
"Aber ... ich ..."
 
"Nein. Sport." erwidere ich nachdrücklich.
 
Während der Nutzer wieder abzieht, fülle ich den Praxisteil auf dem Abschlußprüfungsvordruck des PJs aus.
 
"Mal sehen. Ja, sie haben die nötige Punktzahl für das Stiften von Verwirrung und Demoralisierung erreicht. Sie haben ein paar Extrapunkte durch das Streuen von Zweifeln erzielt, indem sie den ´Nicht ihr Fehler´-Kommentar benutzten. Kommen wir nun zur Theorie. Die Festplatte ihres Rechners fällt nach Ablauf der Garantiezeit aus. Was werden sie unternehmen?"
 
"Ich tausche sie mit der Platte des Chefs, so daß er sofort eine neue anfordert. Wenn die neue Festplatte bei uns ankommt, formatiere ich seine alte Festplatte und baue sie wieder in seinen Rechner ein."
 
"Jaaaaa. Aber denken sie daran, daß sie auch für vorausschauendes Handeln Punkte bekommen ..."
 
"Ja, natürlich!" antwortet der PJ schuldbewußt. "Dann baue ich die defekte Platte in den Rechner eines Beraters ein, so daß ich immer eine Festplatte in Reserve habe."
 
"Exzellent. Jetzt helfen sie in ihrer Freizeit einem Nutzer, als ..."
 
Der PJ lacht laut los.
 
"Korrekt. Nächste Frage: Der Chef hat ein Gerät gekauft, das so alt ist, daß sogar die Ingenieure verstehen, wie es funktioniert. Wie werden sie es wieder los?"
 
"Ich lasse es ein paar Treppen hinunterfallen?"
 
"Zu offensichtlich."
 
"Ich sorge dafür, daß das Gerät für eine Weile mit 115 Volt betrieben werden kann?"
 
"Er kann das Netzteil austauschen."
 
"Hmm ... Ich weiß schon, ich richte einen Hitzestrahler auf die Kühlschlitze."
 
"Korrekt. Beenden sie diesen Satz: Macht korrumpiert, absolute Macht ..."
 
"... ist noch mehr Spaß!"
 
"Ausgezeichnet. Ihr Chef und ein Kunde haben sie zwei Stunden lang mit ihrem Geschwätz über die Zukunft der Rechentechnik genervt. Jetzt gehen die beiden tief in ein Gespräch vertieft die Treppen zum Gehsteig hinunter. Wer wird zuerst auf dem Boden der Realität aufschlagen?"
 
"Wen interessiert das schon?"
 
"Richtig. Wenn sie sich das Verhalten des Chefs anschauen, was glauben sie ist seine Ansicht darüber, wie unser Netzwerk betrieben wird?"
 
"VZ-Management."
 
"Seien sie etwas genauer."
 
"Verf***te Zauberei."
 
"Genau."
 
"Wie lange braucht ein Ingenieur für den Reifenwechsel?"
 
"Das hängt davon ab, wieviele Ersatzreifen er mitgebracht hat."
 
"Richtig. Wo wir gerade beim Thema sind: Ein Ingenieur sagt: ´Das ist ja interessant´. Was ist passiert?"
 
"Hm, entweder hat er ihren Computer zerstört, hat seinen Schraubenzieher irgendwo in dessen Gehäuse vergessen, hat ihn zusammengesetzt, wobei er ein paar herumliegende Teile vergessen hat, oder es kommt eine Fehlermeldung, die er nie zuvor gesehen hat."
 
"Wirklich?"
 
"Oh, er sagt das nur, um Zeit totzuschlagen, da es ihm nicht erlaubt ist, in Anwesenheit von Kunden zu fluchen."
 
"So ist es. Einer unserer Nutzer bringt seinen Heim-PC mit, damit sie ihn reparieren. Sie ..."
 
"Ich sorge mit Lötzinn dafür, daß die Sicherungen kurzgeschlossen werden, stelle das Netzteil auf volle Spannung, tausche alle funktionierenden Speicherchips durch Schrott aus und installiere ein paar Viren auf seiner Festplatte."
 
"Und?"
 
"Ups - und berechne ihm einen ´Freundschaftspreis´ von 20 Pfund pro Stunde."
 
"Ja. Komplettieren sie diesen Satz: Die Sanftmütigen werden bekommen ..."
 
"... was sie verdammt nochmal verdienen. Und sie sollen dankbar dafür sein."
 
"Korrekt. Sie haben zehn von möglichen zehn Punkten beim ersten Versuch erreicht. Als letzte Aufgabe müssen sie 50 Nutzeranfragen verursachen und sie innerhalb von zwei Minuten behandeln. Ihre Zeit läuft - jetzt!"
 
Eine Stunde später betrachten wir die rauchenden Überreste des Regals mit der Servertechnik der Erbsenzähler.
 
"Ein abnormaler plötzlicher Kabelbrand?" fragt der PJ den Sachverständigen der Feuerwehr.
 
"Es sieht ganz danach aus", erwidert der sehr zum Mißfallen des Cheferbsenzählers, der nicht so dumm ist, wie er aussieht. "Es sieht so aus, als hätte jemand eine 5 Ampere-Sicherung in einer tragbaren Lampe durch einen einfachen Nagel ersetzt, was zu einem kleinen Feuer führte, als die Isolierung von deren Kabel dadurch beschädigt wurde, daß sie in der Tür eingeklemmt wurde. Ein Unfall, zu dem es irgendwann kommen mußte."
 
"Ja, und es ist insbesondere tragisch, daß die Rechnungsabteilung alle Daten über die Anschaffungen der IT-Abteilung ausschließlich auf diesem Server gespeichert hatte, obwohl wir sie wegen des Brandrisikos gewarnt haben." füge ich hinzu.
 
"Sehr, sehr tragisch." stimmt der PJ zu.
 
Ich gratuliere dem PJ zu seinem neuen Rang als ´Meister-Bastard´ als wir später in einem Pub in Soho sitzen, indem ich ihm ein Bier spendiere.
 
"Und das war schon alles?" kommentiert er.
 
"DAS?" rufe ich. "Das ist erst der Anfang. Morgen beginnen wird dann mit der weiteren Ausbildung." Auch jetzt hat der arme Junge noch viel zu lernen. Zum Beispiel, wie leicht es ist, Abführmittel in ein Bier zu schmuggeln ...


 
b.o.f.h.

© Simon Travaglia, 18.06.1997, Übersetzung: thomas w., 2000.